Förderkonzept

 

1. Einführung

Durch die Sonderpädagogische Grundversorgung (SGV) und im Rahmen der inklusiven Beschulung sind die Forder- und Fördermöglichkeiten der Schule am Sultmer  umfangreich und personell gut organisiert (siehe Konzept).

 

Das Ziel einer inklusiven Beschulung besteht darin, Kindern gemeinsamen Unterricht und gemeinsame Erziehung zu ermöglichen und in die Gesellschaft mit allen anderen hineinwachsen zu lassen, in ihr sicher zu werden und sich in ihr zu entwickeln. Das Lerntempo und der Lernumfang werden den individuellen Möglichkeiten angepasst. Das soziale Miteinander bildet einen Schwerpunkt unseres schulischen Lebens.

 

Die Ermittlung und Dokumentation der individuellen Lernentwicklung in Form von Eingangsdiagnostik und den fortgeführten Entwicklungsbögen ermöglichen die Erstellung von individuellen Förder- oder Forderplänen. Eine sogenannte Förderdiagnostik wird bis zum Ende des 4. Schuljahres prozesshaft fortgeführt. In den Hauptfächern bieten kriteriumsorientierte Auswertungen von Schülerarbeiten die Möglichkeit, die Abweichungen jedes Schülers von den erwarteten Kompetenzbereichen zu ermitteln, somit seine Kompetenzen individuell qualitativ zu erfassen und die Förder- oder Forderpläne dementsprechend zu aktualisieren. Der Erlass zur Förderung von Schülerinnen und Schülern mit besonderen Schwierigkeiten im Lesen, Rechtschreiben oder Rechnen vom 4.10.2005 bildet dazu die Grundlage.

 

Ziel des Förder- und Forderunterrichts ist die begabungsgerechte, an die aktuelle Lernausgangslage angepasste, individuelle Förderung jedes einzelnen Schülers. In besonders begründeten Ausnahmefällen kann per Klassenkonferenzbeschluss eine Abweichung von den allgemeinen Grundsätzen der Leistungsbewertung, als auch ergänzende Hilfen im Zuge des Nachteilsausgleichs entschieden werden. Dies kann eine stärkere Gewichtung mündlicher Leistungen, ein zeitweiliger Verzicht auf eine Bewertung der Lese-Rechtschreibleistung oder Mathematikleistung sein. Als ergänzende Hilfen gelten didaktische und technische Hilfsmittel, eine Ausweitung der Arbeitszeit oder eine angepasste Aufgabenstellung.

 

2.         Vorhandene Förder- und Fordermöglichkeiten der Schule am Sultmer

2.1.      Sonderpädagogische Grundversorgung

2.2.      Binnendifferenzierung

2.3.      Förderstunden durch Doppelbesetzung

2.4.      Besondere Förderung - außerschulische Förderung

2.5.      Fordermöglichkeiten in einzelnen Fächern

3.          Schlussbemerkung

 

 

2.1. Sonderpädagogische Grundversorgung

Ein ausführliches Förderkonzept liegt gesondert vor.

 

2.2. Binnendifferenzierung

Die Förderung und Forderung durch innere Differenzierung findet innerhalb des Klassenverbandes statt in Form von:

 

Einzelförderung nach individuellem Förderplan

Vor allem die Lese- und Schreibförderung der geistig beeinträchtigten Kinder erfordert ein phasenweise intensives Betreuen in einem Betreuungsschlüssel 1:1.

 

Partner- und Gruppenarbeit

Die Schülerinnen und Schüler können Aufgabenstellungen gemeinsam lösen. Je nach Bedarf kann die Gruppenzusammensetzung variieren. Eine heterogene Zusammensetzung der Gruppen fordert zu einer gegenseitigen Hilfestellung auf und führt oftmals auch zu neuen interessanten Fragestellungen, die in der Gruppe diskutiert und erprobt oder erforscht werden. Bei einer homogenen Gruppenzusammensetzung kann ein Schwerpunkt noch vertieft oder geübt werden.

 

Arbeit nach Tagesplan, Wochenplan, Lernen an Stationen, Freiarbeit, Lerntheken, Werkstattunterricht, projektorientiertes Lernen

Im Rahmen der genannten Arbeitsformen besteht die Möglichkeit die Lernangebote auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes abzustimmen. Die Aufgabenstellungen können in Qualität und Quantität gut den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler angepasst werden. Teilweise bietet sich auch eine „Gruppenabstufung" des Schwierigkeitsgrades in Form eines Ampelprinzips an.

 

Eine hohe Lernmotivation geht von den angebotenen Materialien aus. Häufig werden zusätzlich themenbezogene Bücherecken eingerichtet, um das forschende und selbsttätige Lernen zu unterstützen. Ein fächerübergreifendes Lernen erweitert den Zugang der Schülerinnen und Schüler um ein Vielfaches.

 

Arbeiten am Computer

In unserer verlässlichen Grundschule bietet sich im eingerichteten Computerraum die Möglichkeit Erfahrungen am Computer zu sammeln. Hierzu wurden erweiternd bereits mehrfach AG´s angeboten. In den Klassenräumen stehen ebenfalls PC´s zur Verfügung an denen die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen selbstständig anwenden. Die Nutzung von Selbstkontrolle wird grundsätzlich gefördert und eine umgehende Rückmeldung über den Lernerfolg gewährleistet. Die Nutzung verschiedener Lernprogramme sowie die Information über unsere Schule und der Internetzugang (z.B. auch Antolin) bieten einen weiteren Kanal zur Wissensvermittlung sowie -anwendung in individuellem Umfang.

 

2.3. Förderstunden in Doppelbesetzung

Zwei Lehrkräfte, dies können Grundschullehrkräfte oder Förderschullehrkräfte sein, arbeiten in mehreren Stunden gemeinsam in einer Lerngruppe. Dadurch ist Team-Teaching, eine gezielte Beobachtung, Diagnostik oder eine äußere Differenzierung möglich. Ein Aufteilen der Klasse oder die Förderung sowie Forderung einzelner Kinder bieten vielfältige Arbeitsformen , die je nach Bedarf und räumlichen Möglichkeiten genutzt werden. In den Unterrichtsstunden in Doppelbesetzung kommt unterschiedlichstes Material abwechslungsreich zum Einsatz, das einen höheren Betreuungsschlüssel verlangt und vor allem in den Gruppenräumen vorhanden ist.

 

2.4. Besondere Förderung - außerschulische Förderung

Die Erziehungsberechtigten sowie Einrichtungen aus dem außerschulischen Bereich (Hausaufgabenbetreuung, psychologischer Dienst, Therapeuten, Jugendamt) sind über die Fördermaßnahmen zu unterrichten bzw. wenn möglich mit einzubeziehen. Ein regelmäßiger Austausch in Form von Telefonaten, Förderplangesprächen mit den beteiligten Therapeuten und die Möglichkeit zur Hospitation werden in allen Klassen genutzt.

 

2.5. Fordermöglichkeiten in einzelnen Fächern

Anknüpfend an die Interessen und Ideen der leistungsstarken Schüler können auch Stoffe vermittelt werden, die außerhalb der Kerncurricula für die Grundschule liegen.

 

Mathematik

Das eingeführte Mathematikbuch bietet eine Fülle von Differenzierungsmaterialien für alle Bereiche des Mathematikunterrichts an, die als Kopiervorlagen der Lehrkraft zur Verfügung stehen. Es handelt sich dabei um den Lehrgang begleitende, differenzierende als auch ergänzende Übungen. In den Klassen stehen Spiele und Materialien zum erweiternden Umgang (z.B. Geobrett, Somawürfel, Sudoku, Knobelaufgaben, Lernkarteien, u.a.) zur Verfügung. Themenbezogen können Expertenteams gebildet werden, die ein Thema weitgehend selbstständig erarbeiten und der Klasse in Form von Vortrag, Plakat oder Spiel vorstellen. Darüber hinaus stehen der Lehrkraft mehrere Forderhefte zur Verfügung, die auf die jeweilige Klassenstufe abgestimmt sind. Diese wurden speziell zur Förderung leistungsstärkerer Kinder konzipiert. Die Aufgaben beinhalten den mathematischen Schulstoff eines Schuljahres und bieten diesen in Form einer qualitativen Differenzierung auf höherem Schwierigkeitsniveau dar. Die Kinder werden vorrangig zum strukturierten Probieren, zum strategiegeleiteten Problemlösen und zum reflektierenden Vorgehen angeregt. Zu den Aufgaben stehen Lösungen zur Selbstkontrolle zur Verfügung.

 

Deutsch

Das eingeführte Lese- und Sprachbuch sowie das Arbeitsheft bieten eine Fülle von Differenzierungsmaterialien für die Bereiche des Faches Deutsch. Außerdem ist ein jahrgangsunterschiedliches Arbeiten am gleichen Thema sehr gut möglich, was die Förderung und Forderung gut miteinander verknüpft. Im Deutschunterricht steht darüber hinaus auch eine Kartei zum Beobachten, Fördern und Fordern zur Verfügung. Hier werden strukturiertes Lernmaterial, Beobachtungshilfen als auch Selbsteinschätzung und Lerngespräche miteinander verwoben. Somit bildet eine Kartei mit verschiedenen Niveaustufen ein umfassendes Zusatzmaterial, das sich eng an die nationalen Bildungsstandards anlehnt. Im Deutschunterricht können den leistungsstärkeren Kindern vielfältige Schreibanlässe geboten werden. Die Schülerinnen und Schüler stellen ihre eigenen Sachtexte, Gedichte, Märchen, Elfchen oder Geschichten den Mitschülern, Eltern, Lehrkräften, Mitarbeitern in verschiedenster Präsentationsmöglichkeit (Buch in der Schülerbücherei, im „Lies Was Bereich", als Lesung, ...) vor. Zur Lese- und Schreibforderung gehört auch der Umgang mit dem PC. Verschiedene Lernprogramme werden in den Klassen und dem Computerraum angeboten. „Antolin" bietet die Möglichkeit Fragen zu gelesenen Büchern über das Internet zu beantworten. Der Vorteil für die Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler gleichermaßen ergibt sich durch den einfachen Zugriff und Austausch der Daten. Kontrolle und Rückmeldung werden umgehend möglich. Die Kinder werden zum vermehrten Lesen animiert.

 

Sachunterricht

Anknüpfend an die Interessen und Ideen der leistungsstarken Schüler können Referate zu verschiedenen Themen selbstständig erarbeitet werden. Besonders die Bildung leistungsstarker Gruppen ermöglichen eine Wissenserarbeitung und Weitergabe in Eigenregie. Hierfür wird anspruchsvolles Freiarbeitsmaterial, verschiedene Experimentierkisten, Medienkisten sowie der Internetzugang angeboten. Den sachgerechten Umgang mit den Medien soll der Schüler sich durch Anleitungen auch selbstständig aneignen können.

 

Kunst

Schülerinnen und Schüler mit einer künstlerischen Begabung haben  häufig die Möglichkeit in Form von einer Kunst AG verschiedene Techniken auszuprobieren. Regelmäßig wird mit einzelnen Klassen an Malwettbewerben teilgenommen.

 

3. Schlussbemerkung

Das aktuelle Förder- und Forderkonzept bedarf genau wie die Maßnahmen einer regelmäßigen Überarbeitung und Angleichung an die bestehenden Rahmenbedingungen. Organisatorische oder didaktisch-methodische Konsequenzen müssen gezogen werden.